"Irwin ist einfach tiefenentspannt"
Duisburgs Koala-Großvater ist auch abgesehen von seinem hohen Alter eine echte Ausnahmeerscheinung, sagt Zoosprecher Christian Schreiner. "Irwin ist einfach tiefenentspannt, immer eine coole Socke", sagt er.
Damit unterscheide er sich durchaus von seinen Artgenossen, die manchmal kratzbürstiger seien, als man vermute: Die Beuteltiere sind Einzelgänger und können ihre Krallen ausfahren, wenn sie etwas nicht mögen. Nicht so Irwin: Augentropfen, Tierarztbehandlungen, Kamerateams - "Egal was passiert: Der ist wie ein Mönch, er ruht in sich selbst" sagt Schreiner.
Von Sydney nach Duisburg mit einer wichtigen Aufgabe
Irwin wurde 2008 im australischen Taronga Zoo Sydney geboren und kam 2013 nach Duisburg. "Er hat hier eine wichtige Aufgabe: den Arterhalt", erklärt Schreiner. Koalas zählen zu den gefährdeten Arten. Der Zoo Duisburg koordiniert das europäische Erhaltungszuchtprogramm, mit dem eine Reservepopulation für Koalas geschaffen werden soll. Dafür habe Irwin einen großen Beitrag geleistet: Neun Jungtiere hat er gezeugt, viele dieser haben wiederum inzwischen eigene Koalababys zur Welt gebracht.
Inzwischen ist der betagte Irwin im wohlverdienten Ruhestand - er wird nicht mehr zur Zucht eingesetzt und lebt hinter den Kulissen.
Die Koalahaltung gilt als sehr schwierig. So ernähren sich die Beutelsäuger ausschließlich von Eukalyptus und sind auch hier sehr wählerisch. In Duisburg waren Ende 2024 drei der sensiblen Tiere an den Folgen von Verdauungsproblemen mit starken Durchfällen gestorben, zwei weitere mussten eingeschläfert werden. Unter den toten Tieren seien auch Nachfahren von Irwin gewesen, so Schreiner.